Um den Ort des Marathons zu erreichen, fuhr ich Sonntag in aller Frühe nach Rhaunen.
Dort oben begann die Wanderung
Rhaunen ist eine Gemeinde im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Der Ort ist gleichzeitig Sitz der Verbandsgemeinde Rhaunen. Rhaunen liegt am Idarwald im Hunsrück in einem weitläufigen, wasserreichen Talkessel. Dieser Talkessel trennt das Idarwaldmassiv vom Sonnwaldmassiv. In der Ortslage von Rhaunen mündet der Lingenbach in den Rhaunelbach , dieser mündet wie der Näßbach, der Macherbach und der Büdenbach in den Idarbach.
Schon am Beginn der Wanderung standen Gebote und Verbote. Durchaus sinnvoll, bei der momentanen Trockenheit des Waldes.
Fragen über Fragen, was hat die römische Göttin SIRONA mit einem Wesen namens 'Geiler Hugo' gemein?
Eigentlich gar nichts, wäre da nicht der TuS Rhaunen, der den 33.igsten IVV Wandermarathon veranstaltet hat, am 14/15 April 2007. Zuerst dachte ich an einen Scherz, durfte aber dann feststellen, dass der humorige Hugo auf durchaus nette Art und Weise durch die unterschiedlichen Etappen des Marathon führte und auf nette erklärliche Weise den ortsfremden Läufern und Wanderern die Besonderheiten an der Wegstrecke erklärte.
So eine Marathonwanderung hat immer etwas Faszinierendes. Morgens erwacht man sozusagen laufend gemeinsam mit der Natur.
Dazu Herr Goethe :
Natur! Wir sind von ihr umgeben und umschlungen – unvermögend, aus ihr herauszutreten, und unvermögend, tiefer in sie hineinzukommen. Ungebeten und ungewarnt nimmt sie uns in den Kreislauf ihres Tanzes auf und treibt sich mit uns fort, bis wir ermüdet sind und ihrem Arme entfallen.
Hier hat Goethe mehr als Recht. Nach 8 Stunden ununterbrochenem Laufen bleibt als Konsequenz die Ermüdung der Glieder. Dafür erwacht der Verstand !
Vorbei an den einzelnen Verbandsgemeinden, die von dem 'Geilen Hugo' nett dargestellt werden, geht es durch wundervolle Landschaften, imposante Wälder und stille Fluren.
Dazu Herr Goethe:
Findet sich hingegen in besonders begabten Menschen jenes gemeinsame Bedürfnis, eifrig zu allem, was die Natur in sie gelegt hat, auch in der äußeren Welt die antwortenden Gegenbilder zu suchen und dadurch das Innere völlig zum Ganzen und Gewissen zu steigern, so kann man versichert sein, dass auch so ein für Welt und Nachwelt höchst erfreuliches Dasein sich ausbilden werde.
Damit hat Goethe einmal der Faszination NATUR Ausdruck verliehen, als auch den denkenden Menschen, die die Natur im ERLEBEN erfahren. Dazu gehören Marathonwanderer mit großer Wahrscheinlichkeit.
Auch ohne Herrn Goethes Einlassungen bleibt die Natur in ihrer Getriebenheit, in ihrer unvollkommenen Vollkommenheit eine wahre Augenweide. Alle Versuche des Menschen, die Natur zu zerstören, oder sie in seinem Sinne zu verändern, sind, wie man unschwer in der Natur sehen kann nicht von ewiger Dauer.
Acht Stunden im Hunsrück, acht Stunden eins mit der Natur – ein Traum und das bei unbeschreiblich schönem Juniwetter im April. Böse, wer dahinter sofort eine Klimakatastrophe vermutet.
Hierzu Herr Goethe :
Sie schafft ewig neue Gestalten; was da ist, war noch nie; was war, kommt nicht wieder – alles ist neu und doch immer das alte. Wir leben mitten in ihr und sind ihr fremd. Sie spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr Geheimnis nicht. Wir wirken beständig auf sie und haben doch keine Gewalt über sie.
Auch Hoimar von Ditfurth hat in seinen Werken ähnliche Ansichten geäußert.
Selbst der Sturm Kyril, der wahre Verwüstungen hinterlassen hat, sorgt durch sein wüstes Geblase für zerstörte Bäume, die aber wiederum ihrerseits neuen Humus bilden für neue Bäume.
Beim Wandern werden diese Spuren deutlich.
Doch weiter über Wiesen und Weiden, vorbei an Rapsfeldern, die von Bauern angepflanzt wurden. als noch keine Steuer auf Biodiesel angesagt war. Nun haben die Politiker, die ja wahrlich an Dummheit durch Nichts mehr zu überbieten sind, eine Steuer auf Biodiesel eingeführt, was die Rapsbauern quasi wieder um Jahre zurückwirft. Darf man zu solchen Infantilitätsschwuchteln DEPPEN sagen ? Anstatt die Umwelt zu schützen, werden zarte Pflänzchen mal wieder ohne Not kaputt getrampelt.
Immer wieder weist der 'Geile Hugo' freundlich den Weg. Auch durch kleine Gemeinden mit unglaublich herrschaftlichen Häusern geht der Weg.
Schön der Originalnachbau einer Römischen Villa, die vor vielen Jahren unter dem Namen VILLA RUSTIKA den alten und jungen Römern unter der geistigen Federführung der Göttin Sirona, einer Freundin des Apoll, zur Gesundung und Erbauung dienen. Mit ein wenig mehr Werbung, könnte man aus dieser Villa eine richtige Touristenattraktion machen !
Am Ende des Wandermarathons fühlt man sich erschöpft, aber glücklich. Ein Dank allen Organisatoren des RHAUNEN MARATHONS 2007 – die Organisation war Spitze, die Versorgung mit Wasser und anderen Getränken Super und das Wetter sowie die ausgesuchte Strecke einwandfrei.
Nochmal Herr Goethe :
Die Menschen sind all in ihr und sie in allen. Mit allen treibt sie ein freundliches Spiel und freut sich, je mehr man ihr abgewinnt. Sie treibt’s mit vielen so im Verborgenen, dass sie’s zu Ende spielt, ehe sie’s merken.