
Tja, wie das bei neuen Techniken so ist, irgendwie gibts manche Dinge die nicht so klappen, wie man sich das vorstellt, ich hatte nach der Embeddung des You Tube Links nicht mehr die Möglichkeit den Thread weiterzuführen, also mache ich jetzt halt hier weiter, will sagen, der Anfang kommt dann weiter unten :) - würg also - weiter gehts im Text. Nachdem Norbert . s. u. erklärt hat, was denn ein Volkslauf so ist, sind wir in der Einsamkeit der Kirn Sulzbacher Wälder auf etwas sehr interessantes gestossen !
Nicht nur, dass wir sozusagen über Stock und Stein gingen, nein, wir gingen auch über die Brücke aller Brücken, wie auf dem Holzschild etwas schwer zu lesen ist, eigentlich die Mutter aller Brücken, die bekannte und in Geschichte und Geographie als die berühmteste Brücke Kirn - Sulzbachs gilt, die ESELSBRÜCKE.. hier der nachgerade verblüffende optische Beweis über die wirkliche Existenz dieser Brücke, die für Jahre als unauffindbar galt !
Das wirklich Schöne an den Marathonwanderungen ist es, dass man in regelmässigen Abständen auf sogenannte Kontrollstellen stößt , die von Einheimischen Wanderfreunden vorgehalten werden und bei denen man warme und kalte Getränke bekommen kann und seine Wanderkarte abgestempelt bekommt. Dabei ist auch der Genuss eines Bierchens, hier das wohltemperierte und beliebte Kirner Pils erwähnenswert.

Mir ist zu Ohren gekommen, dass es Wanderer gibt, die aus dem Beschiss um die richtig ausgefüllten Kontrollkarten eine Wissenschaft machen, um sich die Aufnäher, die man für einen erfolgreich absolvierte Marathon bekommt zu erschwindeln. Dabei stellt sich mir die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, sich die Aufnäher nur dann zu gönnen, wenn man sie selber guten Gewissens erlaufen hat. Aber damit soll jeder selber fertig werden. Mir erscheint der Trend, wie ja auch bei den Profis im Leistungssport (Doping Tour de France) überflüssig - aber wem es hilft, der mag halt weiter schummeln, wenn es denn der eigenen Identitätsfindung dient.
Mir ist es wesentlich lieber die Wanderung komplett zu absolvieren - macht einfach mehr Spass.
Was man bei den Wanderungen feststellen kann, ist, dass es wahrlich nicht nur des Müller's Lust ist, auch Herr Bartnik war ob der Vielfältigkeit der vorbeifliessenden Natur sichtlich beeindruckt und stellte, gerade gegen Ende der Marathon Wanderung sehr viele Längenvergleiche her. Es ist sehr schwer, sich während der Wanderung die Längen, die man gelaufen ist vorzustellen, da gerade gegen Ende eines Marathonlaufes, das Wunschdenken über zurückgelegte Streckenabschnitte dann doch oft an der harten Realität zerbricht. Meist hat man noch mehr vor sich , als man denkt :)
Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, eine der liebevollen, meist in Garagen untergebrachten Kontrollstellen anzulaufen, in denen man mit Brötchen und Getränken versorgt wird und sein Stempelchen erhält. Auch sind die Menschen dort sehr nett und verständig, wissen sie doch um die Leistung des Einzelnen sich einer Laufstrecke von 42,7 oder gar 50 km des Wanderns zu unterziehen. Indes, die ungläubigen Blicke der vorbeifahrenden Autofahrer sind wohl Lohn genug, sich den Tort anzutun und stundenlang durch Wälder und Auen zu streifen. Was gibt es Schöneres als zu wissen, dass eben jener vorbeifahrende Autofahrer möglicherweise Medikamente zu sich nimmt, die nur dessen eigene Bewegungsunfähigkeit kompensieren. Ist das nun Schadenfreude ? Naja, irgendwie auch eine gedankliche Brücke über die Last der 42,7 Km, die man per Pedes zurückzulegen gedenkt.


42 Kilometer unterwegs, das bedeutet Wälder, Wiesen, Landstrassen, Kühe, Menschen, Bäume und alles in allem Kontakt mit der Natur, einfach und ohne Hilfsmittel zwar, aber direkt, schön und unmittelbar. Was für ein Genuß !
Könnte oder sollte man das Wandern zusammenfassen, dann könnte man als Wanderer freundlich aufatmen und sich wohlig in Gedankenbildern ergehen, die man sich in schier endlosen Läufen durch die Natur in seinem Gehirn gespeichert hat, immer wieder abrufbar und verfügbar und einfach UNBEZAHLBAR.
Weit ab von Skateboardern, Inlineskatern, Skiliftern und Loiperern, weit ab von Statussportarten aller Art, weit ab von "wichtigen" Menschen in bunten Klamotten bei der Durchführung ihrer meist total langweiligen Trendsportarten. Einfach nur Natur ... Danke :)
