Wieder ein früher Aufbruch.
Danach Gedanken und Fahren in einen sonnigen Tag. Mitten in der Klimakatastrophe fahre ich erneut hinaus, um mich mit vielen Mitläufern, wie das klingt- Mitläufer – hier aber durchaus ehrenwert zu verstehen – in Bockenau, anlässlich eines Marathonwanderns zu treffen
Ich wandere und laufe immer gerne an Samstagen, da hat man den Sonntag zum Ausruhen. Manche geübte Läufer stecken so eine Marathon Wanderung eben mal locker weg. Es gibt sogar Läufer, die laufen am Samstag und am Sonntag. Je mehr ich mich auf das Wandern und Laufen einlasse, desto mehr kann ich das auch verstehen.
Der Körper dankt die Anstrengung durch Wachheit und man kann getrost auf eine Vielzahl von Medikamenten verzichten, die man normalerweise in meinem Alter einnehmen müsste, um die Folgen eines Lebens in der Wohlstandsgesellschaft zu kompensieren.
Alleine die morgendlichen Sonnenaufgänge, so man der Sonne gegenwärtig wird, sind es Wert sich auf dieses Abenteuer Marathon einzulassen. Mit ist es immer wieder ein Rätsel, wie man sich, gerade beim Wandern durch eine überwältigende Natur, hier die Bockenauer Schweiz, durch ein Zeitkorsett einengen lässt. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden, ob er Teil der Natur sein will und diese greift, fühlt und schmeckt, oder ob er sich dem Naturgenuss durch Zeit Diktate entzieht.
Die Route für die Marathonwanderung, die man auch auf 50 Kilometer ausdehnen hätte können, führte durch Wälder und Weinberge.
Auch wenn man meint, Wege zu kennen, oder sich Dinge ähneln oder gleichen, der Weg ist immer das Ziel und ich habe auch keinerlei Probleme damit, während des Laufens mich mit geistiger Kost via MP3 Player zu versorgen. Gerade, wenn man länger als 7 Stunden unterwegs ist, kann man sich mittels interessanter Podcasts doch sehr interessante Wortbeiträge reinziehen.
Hier empfehle ich die Podcastseiten des Bayrischen Rundfunks. Die sind sensationell und supergut eingeteilt. Sich hier mit Ohrenfutter zu versorgen ist einfach Super ! Ich kann den Kolleginnen und Kollegen vom Bayrischen Rundfunk für diese erstklassige Ohrfutterversorgung nur danken.
Panoramen gab es satt zu sehen, vom Freiheitsbäumchen aus bis hinein in das Tal der Nahe.
Die Langstrecken führten am ehemaligen Flugplatz Pferdsfeld vorbei, durch das Auener Tälchen, über Daubach durch den Waldböckelheimer Wald nach Burgsponheim und über den Gauchsberg, Allenfeld und Winterburg zurück zur Bockenauer-Schweiz-Halle
Die Bilder, die ich während meiner Marathonwanderungen machen, beschreiben sich selber, Ortsangaben sind eingebaut, während man natürlich nicht den Geruch, die Stimmung, die klimatische Situation in einem Blog darstellen kann.
Jedenfalls war an jenem 28igsten April, die Hitze eine Herausforderung.
Besonders in den Mittagsstunden auf freiem Feld in kilometerlanger Baumabsenz, hatte der eine oder andere Läufer schon richtig Probleme mit dem Organismus. Ich musste an den Film "So weit die Füße tragen" denken- da war es zwar wesentlich kälter, aber wenn man bei umgekehrten Wärmewerten 42 km läuft und wechselweise wandert, dann bekommt man schon einen kleinen Eindruck von den Entbehrungen, wenn man unterwegs ist.
Bockenau ist eine wunderschöne, reizvoll gelegene Stadt und erinnert wirklich und wahrhaftig an eine Stadt in einem Schweizer Kanton. Besonders an zwei Stellen auf dem Marathon Rundkurs konnte man die überwältigende Natur besonders gut genießen. Ein kleiner Wermutstropfen in des mischt sich in die gute Organisation der Kontrollstellen in Bockenau. Anders als in Rhaunen, wo es an den Kontrollstellen überhaupt keinerlei Probleme mit der Versorgung von Mineralwasser gab, waren die Vereinsfreunde in Bockenau doch ein wenig überfordert von dem Wasserbedarf der Läufer. Schade eigentlich. Aber ansonsten gab es nichts zu meckern.
Tja, und am Schluss vielleicht noch ein paar Zeilen zu Bockenau: