Total entspanntes Fahren auf der Autobahn bis Crailsheim. Erstaunlich, wie gut die meisten Autofahrer doch fahren. Auf einen rasenden Idioten kamen etwa 20 Normalfahrer. Das ist eigentlich ein guter Schnitt. Ich glaube fest daran, wenn diese sich im Geschwindigkeitsrausch befindenden Hazardeure, körperlich fordern würden, hätten sie nicht das Problem sich in ihren lächerlichen fahrenden Blecheimern austoben zu müssen.
Die Organisatoren in Crailsheim vom dortigen Wanderverein hatten alle Hände voll zu tun, die Läuferinnen und Läufer abzufertigen. Erstaunlich wie viele Amerikanerinnen und Amerikaner an diesen Laufmarathons teilnehmen. Mir ist das letztes Jahr schon in Heidelberg aufgefallen. Super.
Die Strecke von 42, 7 Kilometern war sehr schön ausgewählt, wobei sich die Landschaft doch schon von der im Westerwald , Spessart oder Hunsrück unterscheidet.

Die Berge sind flacher, die Wiesen opulenter und man fühlt sich beim Laufen sehr wohl, auch wenn sehr viele Kilometer auf Asphalt bewältigt werden müssen.
Was mich auch diesmal wieder verwundert hat, dass es auch Raucher gibt, die diese Strecke bewältigen. Wie machen die das ? Einerseits kommt der köstliche Sauerstoff in die Lungen und kurz danach wird er mit Teer gebunden.
Schade eigentlich für die Läuferinnen und Läufer, die von ihrer Sucht nicht lassen können. Als Nichtraucher fühle ich mich selbst dann schon von einem Raucher belästigt, wenn er im Wald ca. 200 Meter vor mir läuft. Der Gestank seiner Zigarette ist selbst über große Distanzen im Wald noch zu riechen. Einfach ekelhaft.
Die Amerikaner pferchen ihre Raucherinnen und Raucher inzwischen in Pferche. Das finde ich super ! Ich habe das in einem texanischen Krankenhaus mal gesehen, unter welch unwürdigen Platzverhältnissen sich dort die Raucher neben Mülltonnen in allerkleinsten Kabuffs aufhalten und dennoch nicht von ihrer Sucht lassen können.
Lustig wird es ja dann, wenn die Raucher einem erzählen wollen, sie würden aus demokratischen Gründen und freier Selbstbestimmung rauchen - lächerlich - aber was soll's - Jeder Trinker und jeder Raucher versucht sich seine Sucht schön zu reden. Bis zum bitteren Ende....
Doch zurück zu der wunderschönen Landschaft und den Ortschaften durch die wir gelaufen sind. Hübsche Motive, wohin das Auge schaut, eigentlich hätte ich die ganze Zeit nur fotografieren können.
Selbst die verfallenen kleinen Häuschen am Wegesrand wirken in dieser Naturlandschaft noch idyllisch. Warum denn nach Kassel fahren, ist die Documenta doch so nah, überall findet man Spuren von Kunst, die sich einfach im normalen Alltag entwickeln und zum Betrachten einladen.

42 Kilometer Landschaft pur, nette Mitmenschen an den Kontrollstellen, die die Läuferinnen und Läufer versorgten, kurz , wieder eine wunderschöne Wanderung mit Laufeinlagen.
Wie bei allen anderen Marathonwanderungen und Marathonläufen, es ist immer wieder das Gleiche, zwischen Kilometer 29 und 36 setzt bei mir die große Erschöpfung ein und die unstillbare Lust, sofort den Lauf zu beenden. Während ich zu Beginn des Laufes noch voller Freude und Optimismus an die Urkunde denke, die ich am Ende der Wanderung erhalte, sind die vorletzten Kilometer oft eine schier unüberbrückbare Distanz und ich kann nur die Läufer und Wanderer bewundern, die es bis zu einer Distanz von 100 km und darüber schaffen. Respekt. Für mich ist die Distanz von 42 km in Verbindung mit dem Naturerlebnis Belohnung genug. Schön, dass es zusätzlich noch einen Aufnäher und eine Urkunde gibt.
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